Sandwich

2017 Besuch aus Kent-

Gäste aus Sandwich besuchen ihre Freunde

Text: Georg Weber

Fotos: Georg Weber 13.07.2017

Die Ankunft der Freunde aus Sandwich war für Freitag dem 16.06. gegen 17:00 Uhr geplant.

Doch ein Stau auf der Autobahn und dichter Verkehr in Belgien änderte alles Planen.

So konnte Manfred van Rennings, in Vertretung des Bürgermeisters Heiko Schmidt, die Freunde aus England erst nach 19:00 Uhr begrüßen. In aller Herzlichkeit, bei einem kleinen Imbiss und einem Begrüßungsdrink nahmen die Sonsbecker ihre Freunde in Empfang. Nach 33 Jahren spürte ein Jeder, dass auch der Gedanke an einen "Brexit" die Verbundenheit nicht stören kann. Freundschaften bedeuten eben mehr als politisches Denken.

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Für den Samstag hatten unsere Gäste einen besonderen Wunsch. Man wünschte einen Besuch der Stadt Münster, als den Ort der großen europäischer Bedeutung, des "Westfälischen Frieden"

Die Hauptattraktion war somit auch der Besuch des Friedenssaals im Rathaus der Stadt. Die Fremdenführerinnen ließen die Geschehnisse aus dem Jahr 1648, natürlich in englischer und deutscher Sprache lebendig werden.

Der Westfälische Friede brachte zahlreiche, teilweise gravierende, Veränderungen für das Heilige Römische Reich deutscher Nation mit sich. Vor allem territorial gab es zahlreiche Neuregelungen. Neben der Unabhängigkeit der Niederlande und der Eidgenossenschaft (Schweiz) bekamen die Schweden mehrere Gebiete, u.a. ganz Vorpommern und das Herzogtum Mecklenburg. Auch Frankreich konnte sich in den Verträgen mehrere Gebiet sichern und war nun im Besitz der Städte Metz, Tour und Verdun gelangt. Neben Gebietsansprüchen wurden auch politische und religiöse Fragen abschließend gelöst. So wurde der katholische und der evangelische Glaube, wie bereits im vorangegangenen Augsburger Religionsfrieden, vollkommen gleichgestellt. Darüber hinaus wurde ebenfalls sichergestellt, dass die protestantische Minderheit im Reichstag in Religionsfragen nicht überstimmt werden konnte um die Gleichbehandlung auch wirklich zu gewährleisten.

Im Friedenssaal sind auf Gemälden die Portraits aller Teilnehmer der Friedensverhandlungen dargestellt.

Die Schnitzereien auf der Wandverkleidung stellen Szenen aus dem Leben der Bürger dar. Hinter ihnen befinden sich die Schließfächer der Ratsmitglieder.

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Der weitere Weg führte zum Dom und zu St Lamberti

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Der romanische Dom mit Baubeginn 1192 ist dem heiligen Paulus geweiht und heute der Sitz des Bischofs

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Sankt Lamberti ist die gotische Kirche des mittelalterlichen Bürgertums.

Über seinem Eingang die "Wurzel Jesse" Stammbaum Jesu.

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Beeindruckend auf dem Wegdurch die Stadt die von Bert Gerresheim geschaffene Kreuzigungsgruppe am Paulusdom. Das Geschehen von Golgotha ist bei seiner Darstellung in die Jetztzeit verlegt. So befinden sich Anna Katharina Emmerick, Schwester Maria Euthimia, und der Kardinal Clemens August Graf von Galen unter dem Kreuz. Abseits hockend die sitzende Gestalt des münsterischen Wiedertäufers Jan van Leiden welcher mit seinen Gefährten Bemd Krechting und Bernd Knipperdolling 1536 gefoltert, hingerichtet und in Käfigen an dem Turm der St. Lamberti Kirche ausgestellt und den Raben zum Fraß wurden. Die Käfige hängen heute noch. Zu Füßen Jan van Leidens zeigt Gerresheinm zerbrochene Symbole der Macht von Diktaturen.

Nach einem westfälisch bürgerlichen Mal und den dazugehörigen Bieren bei "Pinkus Müller" blieb noch Zeit für einen kleinen Stadtbummel oder ein Verweilen im botanischen Garten

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Samstag gegen 9:00 traf sich die sandwich-sonsbeckische Gesellschaft zum gemütlichen Frühstück am Hubertusheim in Hamb. Gut gestärkt bei herrlichem Wetter beginnt nun das historische und inzwischen obligatorische Ballspiel Bat and Trap.

Erst im dritten Satz konnten die Mannschaft der Gastgeber den Pokal nach Hause holen.

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Den Abend verbringt die Gesellschaft in fröhlicher Runde bei Speis und Trank in der "Linde",. Mit Glück bringt Fortuna bei der Tombola auch vielen noch ein schönes Präsent mit auf den Weg

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Sonntag Morgen in der neunten Stunde steht der englische Bus auch schon wieder zur Abfahrt auf dem Neutorplatz. Das Abschied nehmen fällt wie immer schwer, man tröstet sich mit der Hoffnung auf ein Wiedersehen im einem Jahr im schönen Kent.

Als der Bus die Ampel abbiegend passiert, werden die Winketücher wieder eingesteckt.

Die Gastgeber gehen mit den Erinnerungen an schöne Stunden heim.

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